Aufstieg Landesliga 2

Nachdem die KTV Vest Recklinghausen in diesem Jahr zum ersten Mal nach langen acht Jahren die höchste Liga des Münsterlandes wieder einmal gewonnen hatte, qualifizierte sie diese Meisterschaft zum Aufstiegswettkampf zur Landesliga. Das letzte Mal, dass die KTV hier vertreten war ist ganze zehn Jahre her. So machten sich die Turnerinnen der KTV am Sonntag, den 01.12.2018, auf den Weg nach Sendenhorst. Die Turnerinnen hatten sich den Aufstieg fest vorgenommen, auch wenn Sie wussten, dass dies keine leichte Aufgabe war. So musste die Mannschaft von 13 antretenden Mannschaften unter die ersten sechs kommen, um den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Der verletzungsbedingte Ausfall von Finja Sobierajski schwächte die Mannschaft vor allem an den Geräten Sprung und Boden, so dass Julia Klaus, Alina Gauss, Rieka Trottenberg, Hannah Giebing und Amelie Albermann wussten, dass sie sich keine großen Fehler erlauben durften. Pia Werner und Emily Beckmann waren als Ersatzturnerinnen für die verletzte Finja mitgefahren, um im Notfall die Mannschaft unterstützen zu können.

Die Mannschaft startete sehr souverän am Barren. Alle vier Turnerinnen zeigten blitzsaubere Übungen. Die Devise hier war Sauberkeit vor Schwierigkeit. So ließ Alina Gauss hier noch ihr Flugelemt vom oberen zum unteren Holm weg, um möglichst wenige Abzüge zu bekommen. Die Rechnung ging auf. Mit Amelie Albermann (11,6), Julia Klaus (11,95), Alina Gauss (11,95) und Hannah Giebing (12,25) wurde hier das drittbeste Geräteergebnis aller Mannschaften erreicht.

Die Mädchen wechselten mit einem guten Gefühl zum Schwebebalken, mit dem Wissen, dass dieses Gerät für den Wettkampfausgang entscheidend sein würde. Machte das Zittergerät der 2. Mannschaft der KTV eine Woche zuvor noch den Aufstieg zunichte, war den Turnerinnen der 1. Mannschaft bewusst, dass hier keine Fehler passieren durften. Und die Mannschaft schlug sich trotz ihrer Nervosität hervorragend. Lediglich Amelie musste bei ihrem letzten Element nach einer toll vorgetragenen Übung das Gerät verlassen. Alle anderen Turnerinnen kamen ohne Sturz und mit hohen Wertungen durch. Julia Klaus (11,95), Rieka Trottenberg (12,65) und Hannah Giebing (12,7) erturnten hier sogar das zweitbeste Geräteergebnis.

Am darauf folgenden Boden, dem normalerweise mit Abstand stärkstem Gerät der Mannschaft, lief es nicht 100 prozentig. Schlichen sich hier doch einige Unsauberkeiten ein, die zu etwas mehr Abzügen führten als gewohnt. Trotzdem erturnte die Mannschaft das zweitbeste Ergebnis aller Mannschaften. Der anschließende Sprung gab dann zum Schluss nochmal Anlass zur Sorge. So kamen die Turnerinnen mit der Sprunganlage nicht ganz zurecht und turnten ihre Sprünge nicht wie gewohnt. Im Wettkampf konnten aber vor allem Alina Gauss und Hannah Giebing nochmal ihre Kräfte mobilisieren und turnten gute Sprünge.

Bei so vielen Mannschaften ist es sehr schwierig im Wettkampfverlauf abzuschätzen, wie man im Vergleich abgeschnitten hat. Die Mannschaft hatte ihr bestes gegeben und gute Übungen geturnt, wusste jedoch nicht, ob es wirklich gereicht hatte, da es viele starke Mannschaften an diesem Tag gab. Mit etwas bange nach den letzten beiden Geräten, die nicht so gelaufen sind wie sich die Mannschaft das gewünscht hätte, ging es zur Siegerehrung. Die Platzierungen wurden von hinten verlesen, somit machte es die Wettkampfleitung richtig spannend. Bei Verlesung des siebten Platzes wurde es ganz still in der Halle. Als die KTV bis dahin nicht vorgelesen wurde brach Jubel aus. Dass hieß, dass sie unter den besten sechs Mannschaften waren und den Aufstieg in die Landesliga nach 10 Jahren Abstinenz endlich geschafft hatte!! Die KTV musste noch lange warten bis sie aufgerufen wurde, denn sie belegte mit nur 0,1 Punkten Abstand zum zweiten Platz einen hervorragenden dritten Platz.

Für die kommende Saison in der Landesliga sind die Mädchen sehr zuversichtlich mit den anderen Mannschaften mithalten zu können. „Wenn wir Sprung und Boden turnen wie gewohnt, ist noch mehr für uns drin“ sagte die 22 jährige Julia Klaus, die als einzige Turnerin den Abstieg vor 10 Jahren noch selber miterlebt hatte und nun froh ist endlich wieder in der Landesliga angekommen zu sein.